Die Katathym Imaginative Psychotherapie ist eine anerkannte, wissenschaftlich begründete tiefenpsychologische Behandlungsmethode.
Wie aus dem Namen hervorgeht, steht behandlungstechnisch die Anwendung von Imaginationen, d.h. das therapeutisch begleitete Erleben von inneren Bildern und Szenen in einem entspannten Zustand, im Vordergrund. „Imaginationen“ sind Schöpfungen des Unbewussten und zeigen einerseits bisher brachliegende Ressourcen auf, tragen also zu einer Lösungsorientierung der Therapie bei, und andererseits können sie als „Bildersprache des Unbewussten“ helfen, Traumata und Konflikte zu bessern oder zu heilen.
Der Therapeut begleitet zum einen unmittelbar den Patienten / die Patientin während der Imagination in Form eines Dialoges. Zum anderen werden alle auftauchenden und mit der seelischen Problematik in Zusammenhang stehenden Themen nach der Tagtraumreise (=Imagination) - nachdem der PatientIn ein Bild des Erlebten gemalt hat - angeschaut, vertieft und versucht gemeinsam ein Stück weit zu verstehen. Dabei können die biographische Vergangenheit, die Gegenwart des „Hier und Jetzt“ und zukunftsbezogenes Erleben zum Thema werden.
Die Imaginationen werden vom Therapeuten / von der Therapeutin als „Motive“ vorgeschlagen, die ungemein vielfältig sein können, v. a. in fortgeschrittenen Phasen der Behandlung. Die aus dem Unbewussten auftauchenden bildhaften Szenen und die begleitenden Gefühlsbewegungen werden zum Gegenstand der Untersuchung der symbolisch verschlüsselten „Bildersprache des Unbewussten“. Dabei kann es zu einer Nachreifung bei Entwicklungsstörungen und/oder zur Durcharbeitung von verdrängten Konflikten bei neurotischen Störungen i. e. S. kommen. Das imaginative Geschehen wirkt oft wie ein „innerer Kompass“, der bei der Suche nach neuen Konfliktlösungsstrategien hilfreich werden kann, oder wie eine hilfreiche Beziehung, die in der Kindheit, zum Zeitpunkt von Traumatisierungen, nicht verfügbar war.